Das Werdensteiner Moos ist ein Hochmoor im Allgäu in der Nähe von Martinszell. Mit Thementafeln zur Tier- und Pflanzenwelt, Barfußpfad und zwei Aussichtstürmen ist das Moor auch für Familien ein schönes Ausflugsziel.
Natur erleben im Werdensteiner Moos: Faszinierende Moorlandschaft mit Lehrpfad.
Ein tolles Ausflugsziel für Jung und Alt: Hier hat man sich wirklich Mühe gegeben, einen schönen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Es gibt zudem diverse Informationsstationen, an denen man sich sowohl über das Renaturierungsprojekt als auch über die Tiere und Pflanzen informieren kann. Spiele am Wegesrand machen den Lehrpfad auch für die Kleinen interessant.
Torfabbau und Trockenlegungsmaßnahmen hatten das Moor in der Vergangenheit stark geschädigt. Nun hat sich die Natur hier aber wieder erholt: Überall quakt und surrt es, und es wimmelt vor unzähligen Libellen und Fröschen. Dazu haben sich die typischen Pflanzen, die in einem gesunden Moor wachsen, angesiedelt - so zum Beispiel das Wollgras mit seinen weißen Wollschöpfen - einfach schön. Und sogar fleischfressende Pflanzen gibt es hier.
Es handelt sich beim Werdensteiner Moos mit seinen ca. 80 Hektar um eines der größten Moore im Oberallgäu. Es leben hier mittlerweile wieder viele seltene Tiere und Pflanzen, über die man an mehreren Erlebnisstationen mehr erfahren kann. Aber nicht nur das, man lernt auch so einiges über die Geschichte der Gegend, über die Entstehung von Mooren und auch über den Nutzen für Natur und Umwelt.
So habe ich zum Beispiel gelernt, dass Moore zusätzliches Kohlendioxid aufnehmen - viel mehr als unsere Wälder - und es im Torf einlagern. Auf diese Weise leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Durch den Abbau und die Verbrennung von Torf passiert dann leider genau das Gegenteil: Das Kohlendioxid wird freigesetzt und schädigt unser Klima.
Außerdem wächst die Torfschicht in 100 Jahren nur etwa um 10 cm. Das hat leider zur Folge, dass Torf in der Regel viel schneller abgebaut wird, als er entstehen kann.
Zum Glück wurde der Abbau hier gestoppt, und auch die Entwässerungsmaßnahmen wurden eingestellt. Zur Renaturierung war aber weit mehr notwendig: In aufwändiger Arbeit wurden Gehölze entnommen, Gräben gestaut und der Rundweg ums Moor angelegt.
Anfahrt:
Parken:
Wir haben den Werdensteiner Moos Rundweg bei Thanners am Parkplatz begonnen. Ein relativ breiter, mit Hackschnitzeln belegter Weg führt von hier direkt ins Moor. Reiten und Radfahren sind auf dem Weg übrigens verboten.
Da es sich um einen Rundweg handelt, kann man grundsätzlich in beide Richtungen wandern, wir sind rechtsherum gegangen - also an der ersten Abzweigung geradeaus.
Das Gelände ist etwa 80 Hektar groß, der Rundweg an sich dauert ca. 1 Stunde und ist 4,3 km lang. Wir haben allerdings deutlich länger gebraucht, weil es so viel zu beobachten gibt. Spielelemente, Quiztafeln und Informationstafeln ergänzen die wunderschöne Landschaft und machen die kleine Wanderung zu einem echten Erlebnis. So ist der Rundweg durchaus auch für Familien mit Kindern geeignet.
Schon nach wenigen Metern kommt die erste Infotafel zum Thema "Werdensteiner Moos - Lebensraum für Spezialisten". Ergänzt wird das Ganze durch liebevoll gestaltete Holzelemente und Sitzgelegenheiten.
Hier habe ich gelernt, dass Kreuzottern Junge gebären. Wusstet ihr das? Ich hätte gewettet, dass sie Eier legen. So kann man sich täuschen.
In der Wasserstelle daneben surrt und quakt es, es fliegen unzählige Libellen herum - es gibt einfach unheimlich viel zu beobachten. Je länger man ins Wasser schaut, desto mehr Tiere entdeckt man. Mit jedem Schritt ändert sich die Landschaft und es eröffnen sich immer wieder Blicke aufs Moor (siehe auch Foto ganz oben) und die Umgebung.
Du möchtest noch mehr wandern? Dann empfehle ich dir diese Bücher mit vielen tollen Tipps: Vergessene Pfade im Allgäu abseits des Trubels* und Panoramawege im Allgäu*.
Der Weg ist übrigens durchgehend flach und gut zu gehen. Dennoch sollte man beim Gehen auf den Weg schauen - ein paar Wurzeln gibt es ab und zu, und eine davon hat mich tatsächlich zu Fall gebracht. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert - es war einfach zu interessant um mich herum.
Der Rundweg führt zwar eigentlich um das Moor herum, aber von einem Aussichtsturm auf ungefähr halber Strecke hat man einen schönen Blick auch etwas tiefer ins Moor.
Aber auch wer den Turm nicht besteigen möchte, wird einiges entdecken können: Auch am Wegesrand kommt man an vielen Wasser- und Feuchtstellen vorbei und kann die Tiere beobachten.
Seht ihr die Frösche und Libellen?
Falls die Kinder doch ein bisschen quengelig werden - auf zum Barfußpfad.
Teilweise kann man auf Holzstegen etwas weiter in die Moorlandschaft hineingehen. Sehr praktisch finde ich auch die zahlreichen Sitzgelegenheiten. Hier kann man in Ruhe sitzen und seine Umgebung beobachten oder einfach die Natur auf sich wirken lassen. Leider konnte ich von den fleischfressenden Pflanzen - dem rundblättrigen Sonnentau - keine entdecken.
Wenn man den Rundweg fast geschafft hat, gibt es noch einmal ein paar besonders schöne Blicke auf die Moorlandschaft und einen weiteren Aussichtsturm.
Ist das nicht absolut wunderbar? Wir waren jedenfalls total begeistert von diesem tollen Hochmoor und der Naturvielfalt dort.
Gibt es weitere Wanderungen in der Nähe? Ja, es führen noch weitere beschilderte Wanderwege in umliegende Dörfer:
Was kann man sonst noch machen in der Nähe des Werdesteiner Mooses? Diese Ausflugsziele sind auch interessant:
Passende weitere Ausflüge in der Nähe und Tipps, die dich auch interessieren könnten:
Schaut euch eines der 100 schönsten Geotope in Bayern an mit seinen tollen Felsformationen: Die Teufelsküche Ronsberg.
Oder seht euch einen tollen Moorsee an, den man auch umrunden kann: Der Elbsee.
Zum Schluss möchte ich noch ein paar kleine Verhaltensregeln im Landschaftsschutzgebiet erwähnen:
Da es sich hier um einen empfindlichen, aber sehr wichtigen Lebensraum handelt, gibt es ein paar Verhaltensregeln: Man soll auf den Wegen bleiben, da viele der hier wachsenden Pflanzen sehr trittempfindlich sind - deswegen ist hier übrigens auch das Reiten und Radeln verboten. Leider sind uns dennoch einige Radfahrer begegnet...
Hunde müssen an die Leine. Das Pflücken von Pflanzen und Fangen von Tieren ist verboten und man soll nicht baden (weder sich selbst noch seinen Hund).
Was gibt es sonst noch für Hochmoore im Allgäu?
Es gibt im Allgäu noch das Kematsrieder Hochmoor, das Hochmoor Spießer / Tiefenbacher Eck und das Tiefenberger Moos. Alle sind grob gesagt in der Nähe von Sonthofen.
Wo kann man parken?
Am einfachsten kann man am Eingang bei Thanners parken. Der Parkplatz ist kostenpflichtig, aber relativ groß. Von dort sind es nur wenige Meter ins Moor.
Ist das Werdensteiner Moos schön?
Ja, das Werdensteiner Moos ist sehr schön. Für Naturliebhaber und Familien, Groß und Klein, Jung und Alt gleichermaßen ist es ein wirklich tolles Ausflugsziel. Auf der kleinen Wanderung kann man Tiere beobachten und die schöne Natur genießen.
Kann man den Rundweg mit den Kinderwagen gehen?
Ja. Der Weg ist flach und grundsätzlich breit genug für Kinderwagen. Allerdings ist der Weg mit Hackschnitzeln belegt und der Boden relativ weich. Wer einen Kinderwagen hat, der fürs Gelände und Waldwege geeignet ist, kann den Rundweg durchaus mit Kinderwagen wandern.
Das Werdensteiner Moos ist ein geschütztes Hochmoor im Allgäu, das für seine Artenvielfalt und seine natürliche Schönheit bekannt ist. Es gibt Wanderwege und Aussichtsplattformen, von denen aus Besucher das Hochmoor und seine Bewohner beobachten können. Es ist auch ein beliebtes Ziel für Vogelbeobachter.
Durch die vielen interaktiven Quizze und interessanten Informationstafeln, sowie den Barfußpfad ist das Hochmoor ein geeignetes Ausflugsziel für die ganze Familie. In den Teichen und Wasserläufen wimmelt es vor Fröschen, Libellen und vielen anderen Tieren, die auch Kinder begeistern. Der breite, flache Weg ist recht einfach zu gehen und daher auch für weniger sportliche oder ältere Menschen geeignet.
Moore sind ein einzigartiger Lebensraum, die aufgrund ihrer besonderen ökologischen Eigenschaften eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren beherbergen. Moore können Wasser filtern und speichern, was zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Vorbeugung von Überschwemmungen beitragen kann. Sie dienen auch als wichtiger CO2 Speicher, da der Torf im Boden CO2 speichert, der sonst in die Atmosphäre freigesetzt würde. Moore sind auch ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen und bedrohten Arten, einschließlich Pflanzen und Tieren, die auf diese spezielle Umgebung angewiesen sind.
Im Werdensteiner Moos wurden in den letzten Jahren viele Anstrengungen unternommen, die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und den natürlichen Lebensraum des Feuchtgebietes wiederherzustellen.