Das County Mayo liegt - ebenfalls wie Connemara - im Westen Irlands. Am bekanntesten in dieser irischen Grafschaft sind wahrscheinlich Achill Island, das Doolough Valley (siehe Foto oben) und der Croagh Patrick. Aber es gibt noch viele andere sehr schöne Täler, Buchten, Strände und Orte in der Gegend.
Hier mein Bericht zu unserer Reise durch das County.
County Mayo | Irland
Sehenswürdigkeiten im County Mayo: Da wir zuvor in Connemara waren, sind wir am Killary Fjord ins County Mayo gefahren. Dieser Fjord ist bekannt für Muschelzucht und wunderschöne Landschaft. Wer möchte, kann eine Bootstour auf dem Fjord machen oder auch den Fjord entlang wandern.
Wir hatten leider etwas Pech mit dem Wetter, es war ungewöhnlich kalt für Juni (10°), sehr, sehr windig und regnerisch und so haben wir uns gegen eine Wanderung entschieden. Aber auch von der Straße aus gibt es einige schöne Blicke auf den Fjord.
Streng genommen ist das Bild jetzt im falschen Blogartikel, es wurde nämlich im County Galway aufgenommen - hier am Fjord verläuft die Grenze zwischen dem County Galway und dem County Mayo. Aber das nur der Vollständigkeit halber.
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Am der östlichen Ecke des Fjords befinden sich die Aasleagh Falls. Das ist ein kleiner, aber sehr hübscher Wasserfall bei Leenaun.
Für Wanderfreunde ein weiterer Wandertipp für das County Mayo: An diesem Fluss führt ein Wanderweg entlang, den wir eigentlich auch gerne gegangen wären. Aber aufgrund des ständigen Regens (alle 10 - 15 Minuten), war der Weg so matschig, dass wir dort mehr gerutscht sind als gelaufen. Und so mussten wir nach ein paar Minuten leider aufgeben.
Von hier aus sind wir am Killary Fjord entlang Richtung Doolough Valley gefahren, dann aber zunächst vor dem Tal nach rechts auf eine einsame Nebenstraße abgebogen. Unser Ziel war das Tawnyard Lough. Diese Aussicht ist doch wunderschön, oder?
Vom Tawnyard Lough ging es dann aber wieder "rückwärts" auf der kleinen Straße, vorbei an ein paar Schafen, ins Doolough Valley - für mich eines der schönsten Täler in Irland überhaupt (siehe Foto ganz oben). Zwischen den imposanten Bergen liegen zwei Seen, daneben schlängelt sich die Straße durch das Tal.
So idyllisch es hier aussieht, hat sich in diesem Tal eine Tragödie ereignet, an die ein Denkmal erinnert - das Doolough Valley Famine Memorial. Es erinnert an den tragischen Hungertod von mehreren Einheimischen, die auf dem Weg nach Hause verhungert waren, nachdem ihnen Hilfe von offiziellen Amtspersonen verweigert worden war.
Unsere Reise ging von hier nun an die Küste: Wir hatten genug vom Regen in den Bergen und sind deshalb an die Küste abgebogen. Das County Mayo hat ein paar wunderschöne, kilometerlange Sandstrände zu bieten, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind, auch wenn man nicht Baden möchte: Silver Strand, White Strand, Carrowinsky Strand, Old Head - wow, einfach unglaublich schön.
Und tatsächlich, das Wetter war deutlich besser, Sonne satt und mehrere Tage kein Regen.
Nach diesem wunderbaren Abstecher an die Strände dieser schönen Region war nun wieder ein Berg an der Reihe: Der Croagh Patrick.
Der Croagh Patrick ist vermutlich der bekannteste Berg in Irland - und bis zu dieser Reise im Juni 2019 hatte ich ihn komplett ignoriert. Ich finde ihn nämlich eigentlich nicht schön, jedenfalls nicht aus der Nähe betrachtet. Aus sicherer Entfernung wirkt er jedoch schon recht majestätisch, wie er da so (fast) alleine in die Höhe ragt, aber er bleibt dennoch ein kahler, grauer Berg, der von unglaublichen Massen von Menschen bestiegen wird. Der Croagh Patrick ist nämlich der heilige Berg Irlands und da muss man einfach hoch - manche sogar barfuß. Autsch.
Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich genau ein Bild vom Croagh Patrick gemacht habe, nämlich das obige, aufgenommen am Old Head Beach. Die meisten Bilder habe ich vom Berg aus gemacht, weg vom Berg sozusagen. Ja, wir sind ein Stück hoch gegangen - und zwar der Aussicht wegen, die ist gigantisch. Und sogar das Wetter hat mitgemacht, was für ein Glück.
Der Croagh Patrick ist 746 m hoch, der Aufstieg ist steil und steinig. Benannt ist der Berg nach dem heiligen Patrick, der hier 40 Tage lang gefastet haben und eine Kapelle erbaut haben soll. Und irgendwie habe er dabei alle Schlangen aus Irland vertrieben. Heute ist der Berg mit seiner Kapelle ein Wallfahrtsort. Eigentlich ist es verboten, ihn barfuß zu besteigen, wir haben dennoch einige gesehen, die ihre Schuhe ausgezogen haben...
Unser nächster Halt nach diesem Ausflug in die etwas irre Welt der Pilger war Westport, ein malerisches, gemütliches kleines Städtchen im County, in dem etwas über 6.000 Menschen wohnen. Hübsche, bunte Häuserfassaden prägen den Ort, dazu ein Fluss - der Carrowbeg River - mit schönen Steinbrücken: Es ist wirklich schön hier.
Wer ein mächtiges Herrenhaus der Oberschicht sehen möchte, sollte sich Westport House ansehen, das umgeben von einem Park eine tolle Aussicht bietet.
Wer hier radeln möchte: Es gibt den Great Western Greenway, der auf etwas mehr als 40 km von Westport nach Achill Island führt und recht angenehm zu radeln ist, da es sich um eine ehemalige Bahnlinie handelt.
Uns wurde mehrmals von Einheimischen empfohlen, hier zu übernachten und abends ins Pub zu gehen, hier wäre ja wenigstens etwas los, aber wir waren stur und wollten weiter.
Wir haben hier unsere Vorräte aufgestockt und uns ausgiebig umgesehen. Schließlich sind wir wieder aufgebrochen und haben stattdessen in der Einsamkeit übernachtet. Wo uns noch einmal von einem Iren ans Herz gelegt wurde, doch lieber zurück nach Westport zu fahren, da sei doch wenigstens etwas los. Uns aber hat es in der Einsamkeit bei einer idyllischen Kirchenruine ganz wunderbar gefallen.

Außerdem konnten wir hier beobachten, wie Mülltonnen zum Leeren gebracht werden: Einer fährt das Auto, ein zweiter sitzt im geöffneten Kofferraum und hält die Mülltonne, die dann hinterher rattert. In dieser Gegend muss die Tonne eben zum Müllmann.
Die meisten Touristen werden von hier aus nun nach Achill Island fahren. Da ich hier aber bereits war (hier findest du einen ausführlichen Beitrag: Achill Island) sind wir anders gefahren. Wir haben uns für noch mehr Einsamkeit entschieden und sind durch die Pampa des County Mayo auf kleinen Staßen durch die Nephin Beg Range gefahren. Hier gibt es Seen, viele Schafe, ab und zu mal ein Haus, unglaublich kleine Straßen und hübsche Hügel.
Den gesamten nordwestlichen Teil des Countys haben wir dieses Mal also weggelassen. Hauptsächlich, weil ich dort schon war und lieber etwas Neues sehen wollte.
So sind wir also durchs Landesinnere Richtung Ballina gefahren, dort wieder an die Küste und haben schließlich in Enniscrone / Inishcrone übernachtet. Ein weiterer unglaublicher Sandstrand mit tollen Sanddünen wäre hier zu entdecken, aber leider hat es uns fast umgeblasen, so stark war der Wind.
Da sich dieser Strand aber bereits im County Sligo befindet, endet unsere Reise durch das County Mayo an dieser Stelle.
Weitere Reiseberichte und Tipps für Irland findest du hier: Irland
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