Schweden mit dem Wohnmobil: Camping, Wildcampen, Routen


Schweden mit dem Wohnmobil

Schweden mit dem Wohnmobil erkunden, in freier Natur an einem einsamen See übernachten, Elche beobachten, abends am Lagerfeuer sitzen - das ist ein Traum von vielen. Ich gebe euch in diesem Beitrag viele Tipps und Informationen für einen schönen Urlaub mit deinem Camper: Was für Regeln gibt es, was darf man, was darf man nicht? Was für Anreiserouten gibt es, was ist die beste Reisezeit und wie klappt es mit Ver- und Entsorgung? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag.

Schweden mit dem Wohnmobil: Freistehen, Camping, Anreise, Routen

Tipps und Informationen rund ums Thema "Schweden mit dem Wohnmobil": Camping, Wildcampen, Anreise, Routen, beste Reisezeit.

 

Ich kläre die Frage, wie es mit dem Freistehen bzw. Wildcampen aussieht, und was das Jedermannsrecht eigentlich genau regelt. Ich gebe dir Informationen zu Campingplätzen und Stellplätzen, sowie zur Anreise und zur besten Reisezeit. Auch auf besonders schöne Routen gehe ich in diesem Beitrag ein. Was natürlich auch nicht fehlen darf: Informationen zu Ver- und Entsorgung im Land.

Schweden mit dem Wohnmobil: Freistehen und Wildcampen

Das Land gilt als Mekka für Wohnmobilisten, praktisch jeder hat schon einmal vom Jedermannsrecht gehört. Schweden steht für Freiheit und Natur, Freistehen und Wildcampen. Aber ist das wirklich so? Und was genau regelt das Jedermannsrecht eigentlich? Wo darf man in Schweden mit dem Wohnmobil übernachten?

 

Das Jedermannsrecht regelt den freien Zugang zur Natur. Grundsätzlich darf jeder in der Natur einer Freizeitaktivität nachgehen, also zum Beispiel wandern. Und ja, auch das Übernachten ist erlaubt - allerdings ist damit das Zelten gemeint.

 

Für Fahrzeuge gilt das nicht. Das heißt, man darf nicht mit seinem Fahrzeug ins freie Gelände fahren und dort übernachten. Aber: Man darf sein Wohnmobil, wie jedes andere Fahrzeug auch, auf dafür geeigneten Flächen parken. Am Straßenrand, auf Parkplätzen oder auf Rastplätzen darf man also im Wohnmobil übernachten. Dabei gilt: Man darf für 24 Stunden parken - und es darf kein Campingverhalten gezeigt werden. Regelungen vor Ort sind natürlich zu befolgen.

Schweden: Freistehen, Wildcampen

Tatsache ist, dass diese Regeln leider oft nicht beachtet werden. Man bleibt länger, packt natürlich Stühle und Tische aus, und vielleicht wird auch noch laut Musik gehört oder Müll zurückgelassen. Leider führt das dazu, dass das Übernachten im Wohnmobil an immer mehr Stellen verboten wird. Wo wir vor ein paar Jahren noch problemlos freistehen konnten, steht nun (häufig) ein Verbotsschild.

 

Ja, es gibt immer noch viele schöne Plätze, an denen man außerhalb von Camping- oder Stellplätzen übernachten darf. Aber man sollte sich an die dortigen Regeln und Vorschriften halten, sonst wird es an immer mehr Stellen verboten.

 

Besonders geeignet sind Parkplätze außerhalb von Ortschaften entlang von Wanderwegen, an Badestellen oder bei Picknickplätzen. Dort findet man häufig auch öffentliche Toiletten und Mülleimer.

Camping

Wer sich ein bisschen ausbreiten möchte oder mehr als eine Nacht an einer Stelle bleiben will, sollte also auf einen Campingplatz oder auf einen Stellplatz fahren. Natürlich gibt es solche Einrichtungen auch in Schweden und viele davon sind in absolut traumhafter Lage, zum Beispiel direkt am Meer.

 

Im ganzen Land gibt es zwischen 400 und 500 Campingplätze (die Angaben schwanken je nach Seite und Verband), und zahllose Stellplätze (ich habe die Zahl 75.000 bei meiner Recherche gesehen...). Es ist also eine große Auswahl vorhanden.

 

Von Vorteil ist es, wenn du dir die Camping Key Europe Karte besorgst. Diese ist zwar nicht mehr Pflicht, aber man hat Zugriff auf Angebote und Rabatte.

 

Bei unserem letzten Aufenthalt in Schweden mit dem Wohnmobil ist uns zudem aufgefallen, dass viele Stellplätze nur per App bezahlbar sind. Es gibt niemanden, der kassiert und auch meistens keine Automaten. Am gebräuchlichsten war die App Easy Park. Die Zahlung damit ist absolut unkompliziert und man ist außerdem deutlich flexibler, als mit einem herkömmlichen Automaten, da meist minutengenau abgerechnet wird und man die Parkzeit auch kurzfristig von unterwegs verlängern kann.

Schweden mit dem Wohnmobil: Stellplatz

Schau dir auch mein kleines Video an: Schweden mit dem Wohnmobil

Die Anreise

Für die Anreise nach Schweden mit dem Wohnmobil gibt es mehrere Möglichkeiten: Mit der Fähre, über die Brücken Storebelt und Öresund, oder mit einer Kombination aus Fähre und Brücke.

 

Wir fahren meistens über die Brücken in Dänemark - also die A7 hoch und dann Richtung Kopenhagen -, diese können aber ziemlich teuer werden, wenn man ein großes Wohnmobil hat. Die aktuellen Preise findet ihr im Internet. Da die Preise und die Kurse schwanken, und von der Größe des Fahrzeugs abhängen, kann ich hier keine genauen Preise auflisten. Wir haben zuletzt ca. 190 EUR bezahlt für ein Womo über 6 m Länge und über 3,5 t.

 

Außerdem gibt es zahlreiche Fährverbindungen von Deutschland und auch von Dänemark aus. Wir fahren alternativ zu den Brücken mit der Fähre von Rostock nach Trelleborg, aber es gibt noch viele andere Verbindungen und genauso viele Fähranbieter (zum Beispiel Stenaline, TT Line, Finnlines oder Scandlines). Die Preise hierfür schwanken natürlich auch sehr, je nach Saison und Tarif (flexibel oder nicht), mit Kabine oder ohne Kabine. Mit um die 100 Euro pro Strecke für kleinere Womos muss man in der Hauptsaison aber schon rechnen.

 

Die beliebtesten Fährverbindungen sind diese hier:

  • Von Rostock nach Trelleborg.
  • Von Fredrikshavn nach Göteborg.
  • Von Grenå nach Halmstad oder Varberg.
  • Von Travemünde nach Malmö oder Trelleborg.

Eine dritte Möglichkeit: Mit der Fähre von Puttgarden nach Rødby - dann ist man immerhin schon in Dänemark. Und dann weiter über die Öresundbrücke nach Schweden. Anscheinend wird an einer Brücke von Puttgarden aus gebaut, wann diese fertig sein wird, ist mir aber momentan nicht bekannt.

Schweden Anreise und Routen

Wie kommt man denn nun am günstigsten von Deutschland nach Schweden? Das hängt von vielen Faktoren ab: Wie groß ist dein Wohnmobil? Für kleine Wohnmobile sind die Brücken nicht sehr teuer und auch die Fährpreise sind günstiger. Wie flexibel sind deine Reisezeiten? Je flexibler du bist, desto eher findest du einen günstigeren Tarif für eine Fährüberfahrt. Möchtest du Tickets stornieren können? Wenn du einen unflexiblen Tarif buchst, ist der Preis in der Regel günstiger, allerdings kannst du dann nicht umbuchen. Wie lange im Voraus kannst du eine Fähre buchen? Wenn du die Preise beobachtest und auch länger im Voraus buchen kannst, wird die Überfahrt wahrscheinlich günstiger.

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Beste Reisezeit

Wann ist die beste Zeit, nach Schweden zu reisen? Als beste Reisezeit gilt grundsätzlich Juni bis August. Die Tage sind in dieser Zeit lang und die Temperaturen bewegen sich in deutlich milderen Bereichen als im Winter. Im Sommer kann durchaus auch am Strand gelegen und gebadet werden. Wer ein richtiger Schwede ist, hat allerdings auch kein Problem, bei kaltem, ungemütlichem Wetter zu baden. Ein kurzes Eintauchen geht immer.

 

Da sich das Klima aber je nach Reiseziel sehr unterscheidet, sollte man sich ggf. vorab informieren, ob die gewünschte Reisezeit für die geplanten Aktivitäten auch die beste Reisezeit ist. In Stockholm kann es im Sommer durchaus bis zu 30° warm werden, in Lappland dagegen natürlich nicht. Und die Westküste ist deutlich rauher als die Ostküste.

 

Wer die berühmten Polarlichter sehen möchte, sollte zwischen Ende September und Ende März nach Lappland reisen.

 

Hier noch ein paar weiterführende Informationen zu Schweden im Sommer.

Schweden: Beste Reisezeit

Schönste Routen

Was bzw. wo sind die schönsten Routen? Schweden hat viel Küste, daher bietet es sich auf jeden Fall an, am Meer entlang zu fahren. Die Westküste im Süden eignet sich besonders für Leute, die Sandstrände lieben. In der Gegend um Göteborg ändert sich der Charakter, die Küste wird felsiger, hier gibt es die bekannten Schären. Besonders hervorzuheben ist hier Bohuslän. Wenn du genauer wissen möchtest, wie die Küste aussieht, lies diesen Artikel hier: Westküste Schweden.

 

Auch die Süd- und Ostküsten haben einiges zu bieten. Wer hat noch nicht von Orten wie Ystad gehört? Auch Kalmar ist sehr bekannt. Außerdem gibt es auch dort schöne, lange Sandstrände: Ostküste Schweden.

 

Im Landesinneren gibt es unzählige tolle Flüsse, Wälder und Seen. Allerdings sind diese im Süden recht dicht besiedelt. Wer die bekannte schwedische Einsamkeit sucht, muss ein bisschen weiter in den Norden - oder zumindest außerhalb der Hauptsaison fahren. Zwei Tipps für einsame, schöne Gegenden im Landesinneren im Süden des Landes sind der Hunneberg mit seinem wunderschönen Plateau und der Söderåsen Nationalpark in Schonen.

Tipps:
Hier ein paar Buchtipps mit tollen Routenvorschlägen: Schweden mit dem Wohnmobil: Traumrouten* und Unterwegs zuhause*.

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Schweden Camping

Ver- und Entsorgung

Wie sieht es mit Versorung und Entsorgung für Wohnmobile aus? Kurz gesagt: Super, es ist gar kein Problem. Auf vielen Stellplätzen und Campingplätzen gibt es natürlich entsprechende Einrichtungen. Zusätzlich kann man auch an vielen Häfen frisches Wasser bekommen. Und einige Male haben wir sogar kostenlose Wasserhähne einfach so "in der Landschaft" gefunden. Prima.

 

Mülltonnen sind eigentlich überall vorhanden, wo sich Menschen aufhalten: An offiziellen Badestellen, an Wanderwegen, bei Picknickplätzen und teilweise sogar auf den Stränden.

Schweden mit dem Wohnmobil

Sonstiges

Wie sicher ist Camping in Schweden? Wir haben bisher überwiegend gute Erfahrungen gemacht und uns immer sicher gefühlt. Allerdings gibt es auch Berichte von Einbrüchen auf Parkplätzen. Zudem gibt es in Schweden durchaus Brennpunkte und "schlechtere" Gegenden, in denen es eventuell zu Problemen kommen könnte. Wie immer gilt: Sich vor Ort ein Bild machen und auch Mal mit den Einheimischen reden.

 

Noch ein Wort zur Wohnmobilausrüstung: Wir haben mit der Zeit ein paar nützliche Dinge besorgt, die uns mittlerweile wichtig geworden sind. Hier ein paar praktische Tipps: Gadgets fürs Wohnmobil.

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Darf man in Schweden Wildcampen?

Man darf mit seinem Wohnmobil auf dafür geeigneten Flächen parken und dort übernachten, solange man kein Campingverhalten zeigt. Normalerweise darf man für maximal 24 Stunden bleiben, es sei denn, es gibt anderslautende Regelungen vor Ort.

 

Wie funktioniert Parken in Schweden?

Auf entsprechend gekennzeichneten Flächen darf man parken. Es gibt Parkplätze, die ausschließlich für Klasse I gekenntzeichnet sind, das sind PKW, Wohnmobile dürfen dort also nicht parken. Parkgebühren können meistens per App bezahlt werden.

Fazit

Schweden ist immer noch ein Traumland für alle, die mit dem Wohnmobil dieses schöne Land erkunden möchten. An vielen Stellen kann man in toller Lage im Wohnmobil übernachten. Aber: Es tauchen leider immer mehr Schilder auf, die das verbieten. Daher ist es wichtig, sich vor Ort an die geltenden Regeln zu halten und keinen Müll zu hinterlassen.

 

Landschaftlich ist das Land ein absoluter Traum und immer eine Reise wert. Wir sind begeisterte Schweden-Fans und werden sicherlich noch oft mit unserem Camper dort Urlaub machen.

Für mehr Tipps und Bilder: Folge mir auf Instagram: @bettina_schropp

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