Halbinsel Pelješac in Kroatien: The Empire of Wine


Pelješac

Pelješac in Kroatien ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wir waren anschließend an unseren Aufenthalt auf der Insel Brac auf der Halbinsel Pelješac, die sich etwas weiter südlich befindet.

 

Pelješac hat eine abwechslungsreiche, wunderschöne Landschaft, die durch einen Gebirgszug geprägt ist. Außerdem ist die Halbinsel für Weinanbau, Muschelzucht und eine riesige Festungsmauer bekannt. Durch Zufall haben wir diese schöne Halbinsel entdeckt, eigentlich war unser Plan, von hieraus nach Korcula zu fahren und wollten uns nur zur Durchreise kurz dort aufhalten. Dann haben uns die Landschaft und die entspannte Atmosphäre so gut gefallen, dass wir geblieben sind.

Pelješac: Tolle Buchten und Berge, Wein und Camping

Hier nun meine Tipps für Pelješac: Tolle, malerische Buchten, mächtige Berge, leckerer Wein und Camping.

 

Die Halbinsel Pelješac in Kroatien befindet sich in Dalmatien, relativ weit im Süden. Sie ist etwa 66 km lang und an der breitesten Stelle gerade einmal 7 km breit. Die Landschaft dort ist wunderschön: Es gibt hier einen Gebirgszug, von dem aus man einen atemberaubenden Blick aufs Meer und umliegende Inseln hat, hübsche Dörfer und jede Menge regionalen Wein, den man bei einer Weinprobe probieren kann.

 

Zahlreiche schöne Buchten und glasklares Wasser laden zum Baden ein, die Aussicht von den Bergen ist grandios, die Einheimischen sind äußerst freundlich. Fruchtbare Täler und Berge mit Weingärten und Olivenhainen bilden einen schönen Kontrast zur Küste und zum Meer.

 

Durch den Bau einer Brücke wurde nun auch die Anreise deutlich vereinfacht.

Lage

Pelješac liegt ungefähr 200 km südlich von Split, wenn man die Küstenstraße fährt, und ca. 70 km nördlich von Dubrovnik in der Region Dalmatien.

Anreise

Pelješac ist eine Halbinsel, das heißt es gibt eine Verbindung zum Festland. Diese Verbindung liegt allerdings am südlichen Ende der Insel. Wer von Norden kommt, nimmt deshalb meistens die Fähre ab Ploce. Das hat auch den Vorteil, dass man Bosnien vermeidet - dort es gibt Grenzkontrollen, wodurch Wartezeiten entstehen können.

 

Wir haben uns dennoch für die Küstenstraße entschieden, sind die kurze Strecke durch Bosnien gefahren und dann bei Ston nach Pelješac gefahren. Warum? Weil Fähren für größere Wohnmobile recht teuer sind und die Fährverbindungen in der Nachsaison reduziert werden. Die Fähre nach Pelješac fährt von Ploce nach Trpanj.

 

Anscheinend ist auch eine Brücke geplant, die in Zukunft das Festland mit der Halbinsel verbinden soll. Update: Diese Brücke wurde mittlerweile gebaut und im Sommer 2022 eröffnet, bisher ist die Brücke mautfrei nutzbar. Die Brücke führt von Komarna nach Brijesta. Sowohl die Halbinsel als auch der Süden Kroatiens ist somit nun ohne Grenzüberquerung erreichbar.

 

Fangen wir nun im Süden der Halbinsel an und „arbeiten“ uns nach Norden hoch.

Mit dem Wohnmobil - Tipp

Wir nutzen in Kroatien eigentlich immer die ACSI Karte. Damit gibt es in der Nebensaison beträchtliche Preisrabatte und einen Campingführer gibt's auch dazu: Campingkarte ACSI*.

Ston

Wenn man über die Festlandverbindung im Süden der Halbinsel nach Pelješac fährt, sieht man in der hübschen Bucht von Mali Ston bereits diverse Anlagen für die Austernzucht, für die diese Gegend - neben dem Weinanbau - besonders bekannt ist.

Pelješac, Mali Ston

Kurze Zeit später erreicht man die Ortschaft Ston.

Ston auf Peljesac

Ston ist vor allem für seine riesige Festungsmauer bekannt. Angeblich ist diese Mauer – nach der Chinesischen Mauer – die zweitlängste der Welt und die längste Europas. Entsprechend groß ist der touristische Rummel in dem eher kleinen Ort, der ansonsten eigentlich recht hübsch ist, nur leider etwas überlaufen. Wer möchte, kann die Mauer besichtigen. Allerdings ist der Weg recht steil - in den Sommermonaten wird der frühe Morgen als optimaler Besuchszeitpunkt empfohlen, da es ansonsten recht heiß werden kann.

 

Die Befestigungsanlage besteht aus drei Burgen und um die 40 Türmen, insgesamt ist die Mauer über 5 km lang. Außerdem ist die Ortschaft auch für ihre Salinen und natürlich für Austern bekannt. Seit über 4.000 Jahren wird in der Gegend Salz gewonnen, die Austernzucht ist ebenfalls eine sehr alte, lange gepflegte Tradition. Auch des wertvollen Salzes wegen sind die oben genannten Befestigungsanlage entstanden.

Hier ein paar hilfreiche Bücher für die Reisevorbereitung: Kroatien Reiseführer* und das Buch Kroatische Inseln und Küstenstädte*.

Uns haben die zahlreichen Reisebusse in der eher kleinen Ortschaft allerdings abgeschreckt - so viel Rummel waren wir nach der großen Einsamkeit auf Brac nicht mehr gewohnt -, deshalb haben wir uns nur relativ kurz umgesehen und sind recht bald weitergefahren. Nach einer kurzen Badepause in einer einsamen Bucht sind wir schließlich in Zuljana gelandet.

Zuljana, Vucine

Wir wollten auf einem Campingplatz bei Zuljana übernachten, dem Kamp Vucine. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir den Campingplatz dann auch gefunden – ein Schild gibt es leider erst, wenn man bereits am Eingang des Campingplatzes steht.

 

Peljesac, Kroatien

Wir waren sofort begeistert von dieser wunderschönen Bucht und dem tollen Strand. Allerdings mussten wir ebenfalls sofort feststellen, dass es dort vor Mücken nur so wimmelt. Was wirklich sehr, sehr schade war, da die Gegend eine der schönsten ist, die wir in Kroatien bisher gesehen haben (siehe auch Foto ganz oben). Die Mücken waren aber eine solche Plage, dass wir bereits nach einer Nacht die Flucht ergriffen haben und schweren Herzens weitergefahren sind.

 

Der dazugehörige Ort ist gemütlich, es gibt einen Strand und einen kleinen Laden, in dem man das Wichtigste kaufen kann.

Orebic

Von Zuljana aus sind wir abwechselnd direkt an der wunderschönen Küste und durchs Hinterland an unzähligen Weinbergen vorbei weiter nach Orebic gefahren. Die Halbinsel nennt sich selbst „The Empire of Wine“ – und tatsächlich gibt es an jeder Ecke die Möglichkeit, regionalen Wein zu probieren und zu kaufen.

 

Kurz vor Orebic gibt es einen atemberaubenden Ausblick aufs Meer mit den vorgelagerten Inselchen, sowie die Insel Korcula. Sagenhaft traumhaft, oder?

Peljesac, Kroatien: Aussicht bei Orebic

Der mächtige Berg auf der rechten Seite ist der Sveti Ilija, der mit 961 m der höchste Berg der Gegend ist.

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Unser nächster längerer Aufenthalt sollte nun der Campingplatz Lavanda kurz vor dem Ortseingang von Orebic werden. Der Campingplatz macht einen eher neuen Eindruck, alles ist schick und sauber. Und auch die Aussicht von den Plätzen ist wunderschön. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt und sind mehrere Tage geblieben.

Peljesac

Orebic selbst liegt ziemlich genau gegenüber der Stadt Korcula. Wer möchte, kann mit einer Art Taxiboot direkt vom Campingplatz aus einen Ausflug nach Korcula machen - oder von Orebic aus mit einer Fähre fahren.

 

Außerdem kann man von Orebic aus den Sveti Ilija besteigen. Es gibt mehrere Wege auf den Berg: Der Aufstieg vom Franziskanerkloster bei Orebic gilt als anspruchsvoll. Eine andere Route startet bei Nakovana und gilt als einfacher.

 

Wir haben uns in dieser Gegend einige Tage aufgehalten, haben Ausflüge mit unserem Ruderboot gemacht, sind geschwommen und haben gebadet - und sind schließlich ziemlich erholt und tiefenentspannt weiter die Küste entlang nach Loviste gefahren.

 

Loviste auf Pelješac

Die Straße nach Loviste geht von Orebic aus überwiegend an der Küste entlang. Nach Viganj führt die Straße dann einen Berg hoch – mit einem grandiosen Blick über das Meer – ins nächste Tal nach Loviste. Was für eine atemberaubende Strecke!

Bei Loviste auf Peljesac

In Loviste gibt es zwei Campingplätze (2019), das Camp Lupis und das Autokamp Denka. Die beiden Plätze ähneln sich ziemlich, große Unterschiede gibt es nicht.

 

Der Ort selbst liegt in einer hübschen Bucht und ist noch recht ursprünglich - jedenfalls in der Nachsaison. Die Einwohner gehen noch fischen, ernten ihre Oliven und treffen sich auf den ein oder anderen Schnaps. Wir fanden es richtig gemütlich hier. Dazu die traumhafte Natur und ein toller Blick aufs Meer mit den schönsten Sonnenuntergängen - was kann man sich sonst noch wünschen?

Loviste
Peljesac, Kroatien

In der Umgebung gibt es einige wirklich schöne Buchten, die man entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann - oder natürlich mit einem Boot. Wir haben dort eine Woche verbracht, was für unsere Verhältnisse eher lang ist, sind gewandert, geradelt, gesegelt und haben viel gebadet.

 

Nach unserem Aufenthalt auf Pelješac sind wir noch einmal nach Murter gefahren, bevor wir schließlich wieder nach Hause mussten.

Weitere Tipps und Informationen

Schöne Tipps fürs Wandern findest du hier: Wanderführer Kroatien*.

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Was für Wein wird dort angebaut? Wofür ist die Gegend sonst noch bekannt?

Auf der Halbinsel Pelješac werden vor allem Oliven und Wein angebaut. Der Wein wird regional verarbeitet und kann auch vor Ort verkostet und gekauft werden. Die Sorten Plavac und Dingac sind typisch für die Region. Davon abgesehen ist die Halbinsel für Austern bekannt.

 

Was für Sehenswürdigkeiten gibt es?

Die schönsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind die Mauer von Ston und die Salinen dort, der Ort Zjuliana mit seinen wunderschönen Buchten, die Weinberge und die dort hergestellten Weinsorten, Orbic mit seinem schönen Blick hinüber nach Korcula und der gemütliche Ort Loviste mit ebenfalls schönen Buchten.

 

Was kann man dort machen?

Hier gibt es für jeden passende Aktivitäten: Es ist jede Art von Wassersport möglich. Wer möchte, kann in den beeindruckenden Bergen wandern und von dort die tolle Aussicht genießen. Für Weinliebhaber ist die Insel sowieso ein Paradies, Ausflüge in die Weinberge ein tolles Erlebnis. Und wer nur entspannen, sich sonnen oder am Strand liegen möchte, dem bieten sich ebenfalls unzählige Möglichkeiten in den vielen traumhaften Buchten.

 

Von Prapratno aus fährt eine Fähre hinüber zur Insel Mljet. Mljet ist eine Insel, von der ein Teil ein Nationalpark ist. Sie ist vor allem für den Nationalpark, ihre Natur, die Wälder und einsame Buchten bekannt. Die grüne Insel lockt mit artenreicher Flora und Fauna, klarem Wasser und (fast) unberührter Natur.

 

Wer möchte, kann auch einen Tagesausflug nach Dubrovnik machen, das gerade einmal 50 km von Ston entfernt ist. Die Stadt ist zwar mittlerweile touristisch sehr überlaufen, die tolle Altstadt mit ihrer mächtigen Stadtmauer ist aber dennoch absolut sehenswert.

 

Die oben erwähnte, recht neue Brücke ist nicht nur eine Erleichterung für die Anreise, sondern auch architektonisch äußerst sehenswert.

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Halbinsel Peljesac in Kroatien: Anreise, Buchten, Camping, Wein