Der Hunneberg Ökopark liegt auf einem Tafelberg am Südende des Vänern. Wer an Seen und an Moor vorbei durch Wälder wandern und die Natur genießen möchte, ist hier richtig. Und wer besonderes Glück hat, der sieht vielleicht sogar einen Elch.
Der Hunneberg: Wandern, Camping, Sehenswürdigkeiten
Der Hunneberg in Schweden: Natur pur für Wanderer.
Auf dieser wunderschönen Hochebene findest du alles, was das Herz eines Schwedenurlaubers begehrt: Einsame Seen, Moore und schöne Wälder. Angeblich ist die Wahrscheinlichkeit, hier einen Elch zu sehen, besonders hoch. In diesem Beitrag findest du Informationen zum Park, zu Anfahrt und Lage, Wanderungen, Camping und Sehenswürdigkeiten.
Ich war bisher zwei Mal in dieser Gegend und finde, dass der eher kleine Park alles verkörpert, was man sich unter Schweden vorstellt: Einsamkeit, Wälder, Seen und Moore. Es gibt einige für das Land typische Grillplätze, von denen aus man die Natur genießen und Tiere beobachten kann.
Zunächst zur Lage: Wo befindet sich das Plateau?
Der Hunneberg: Lage
Der Hunneberg liegt in der Nähe des südlichen Endes des Vänern Sees ca. 13 km Südöstlich von Vänersborg. Der etwas nördlicher gelegene Halleberg gehört mit zum Ökopark, dieser Blogartikel behandelt aber hauptsächlich den Hunneberg.
Mit dem Auto und auch mit dem Wohnmobil ist das Plateau gut zu erreichen. Für Wanderer gibt es mehrere Parkplätze.
Natur erleben
Das erste Mal war ich 2003 hier. Mit einer Freundin bin ich durch Schweden gereist und weil wir unbedingt Elche sehen wollten, sind wir auch durch den Hunneberg gewandert. Das mit dem Elch hat leider nicht geklappt, aber wunderschön fand ich es hier trotzdem.
2022 war ich nun noch einmal da, dieses Mal mit unserem Wohnmobil. Schon der Übernachtungsplatz unserer Wahl hat mich unendlich fasziniert: Seeblick vom Wohnmobil aus, ein Grillplatz nur ein paar Meter entfernt, ein Steg mit Leiter ins Wasser und eine Picknickbank. Ab und zu kamen Hasen und Kaninchen vorbeigehoppelt.
Schöner geht es einfach nicht. Hier kann man wirklich Natur pur erleben.
In regelmäßigen Abständen kommen im gesamten Park immer wieder solche Rastplätze, meistens mit einem schönen Blick auf einen See. Hier kann man wunderbar stundenlang am Wasser sitzen, Grillen und die Umgebung genießen - und dabei auf den Elch warten.
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Aber natürlich wollten wir nicht nur herumsitzen, wir sind auch gewandert.
Wandern
Es gibt mehrere markierte Wanderwege, denen man folgen kann. Eine Übersichtskarte gibt es an den Parkplätzen.
Von meinem ersten Aufenthalt in dieser Gegend hatte ich vor allem die schönen Moore in Erinnerung. Diese wollten wir nun noch einmal besuchen. 20 Jahre bleiben jedoch nicht ohne Veränderungen: Bäume wachsen und auch die Moore verändern sich. Zudem sind Erinnerungen ziemlich unzuverlässig ;-) Mir kam es so vor, als wären die Moore kleiner geworden und der Wald flächenmäßig gewachsen. Zudem ist ein neuer See entstanden.
Wie auch immer: Der Hunneberg ist sehr, sehr schön. Wer durch schönen Wald und an Seen entlang wandern möchte, der ist hier absolut richtig. Tatsächlich wird seit einigen Jahren an der Renaturierung des Gebiets gearbeitet: Die Moore und offenen Wiesenflächen sollen erhalten werden.
Ab und zu kommt man an den Resten früherer Besiedelung vorbei.
Solche offenen Flächen mit blühenden Wiesen und grasenden Kühen gibt es zwar, aber der Wald und die Seen überwiegen. Im 16. und 17. Jahrhundert haben sich auf dem Plateau Bauern angesiedelt, mehrere Höfe gab es damals, Reste davon sind heute noch zu sehen.
Stellenweise ist der Boden ziemlich feucht, daher geht man teilweise über Holzplanken.
Aber irgendwie ist der Wald jetzt größer als damals bei meinem ersten Besuch, im Laufe von 20 Jahren wachsen Bäume eben und werden größer ;-). Was ja auch nicht schlecht ist, aber ich hatte irgendwie andere Erinnerungen.
Tatsächlich wurden sogar Bäume abgeholzt, um frühere Landschaften wiederherzustellen. Auf den renaturierten Flächen vor allem in der Gegend am Grinnsjö gibt es offene Flächen mit Wiesen, auf denen unzählige Blumen wachsen.
Für weitere Wandertipps empfehle ich diesen Wanderführer: Schweden Süd*.
Oder lerne Schwedisch mit diesem genialen Sprachkurs*.
Der Ökopark ist ein bedeutendes und wichtiges Naherholungsgebiet, das bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt ist. In einzigartiger, artenreicher Natur kann man auf schönen Wegen und Pfaden wandern, in den Seen angeln, an den Rastplätzen grillen oder picknicken. Auch gezeltet werden darf im Rahmen des Jedermannsrechts. Wer angeln möchte, benötigt eine Genehmigung (fiskekort), die man kaufen muss. Erhältlich ist sie im königlichen Jagdmuseum oder auch online.
Camping
Wie sieht es mit Camping aus? Im Park selbst ist Zelten erlaubt. Außerdem gibt es in der Nähe am Rand von Vargön den Campingplatz Hunnebergs Gård Hostel & Camping. Bei meinem ersten Besuch haben wir in der dazugehörigen Jugendherberge übernachtet, der Campingplatz befindet sich quasi im Garten der Juhe. Von dort zur ersten Sehenswürdigkeit sind es nur 500 m, bis zum Parkplatz am Eldmörjan sind es 2 km.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Es gibt noch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten, so zum Beispiel einen Wasserfall, der Byklevsfallet heißt, und das Kungajaktmuseet, was königliches Jagdmuseum bedeutet. In diesem Erlebniszentrum kann man sich über Elche, die dortige Natur und die königliche Jagd informieren. Die eigentliche Hauptsehenswürdigkeit im Park ist aber die Natur mit ihrer tollen Flora und Fauna, sowie reichlich Rotwild und Vögel. Der Elch ist uns leider auch dieses Mal versagt geblieben. Wer möchte, kann eine Bibersafari machen, auf der man vielleicht auch einen Elch trifft.
Kann man dort auch radeln?
Grundsätzlich ja, teilweise sind die Wege aber eher Trampelpfade oder sogar Holzstege und eigentlich für Wanderer gedacht. Es gibt aber auch breitere Feldwege, auf denen problemlos geradelt werden kann.
Weitere Highlights in Schweden findest du hier: Schweden - Das Buch*.
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Was gibt es in der Umgebung sonst noch zu sehen?
Zum Plateau gehört der Halleberg, der etwas nördlicher liegt. Dort gibt es eine geteerte Straße, auf der man mit einem Fahrzeug den Park durchqueren kann, in der Hoffnung, einem Elch zu begnen. Und auch Wandern ist möglich. Da dieser Teil näher am Vänernsee liegt, hat man vom Ekebacken einen schönen Blick über den See. Ansonsten besteht auch dieses Gebiet aus viel Wald.
Besonders bekannt ist in dieser Gegend unweit des Hunneberg Plateaus natürlich der Vänern, der der größte See des Landes ist. Wenn man am See steht, könnte man meinen, am Meer zu stehen: Er ist so groß, dass das andere Ufer nicht sichtbar ist. Die Küste des Sees ist ganze 2.000 km lang, tausende von Inseln liegen in ihm. Die größten Städte sind Vänersborg, Lidköping, Mariestad, Mellerud, Kristinehamn und Karlstad. Am bzw. im Vänern kann man Schwimmen, Wandern, Angeln, Boot fahren und vieles mehr. Anders als bei den meisten anderen Seen, darf man im Vänern ohne Angelkarte - also kostenlos - angeln.
Nördlich von Lidköping auf der Insel Kållandsö steht das Schloss Läckö, das man auch besichtigen kann. Außerdem gibt es einen schönen Garten, ein Naturum, einen Campingplatz und ein Hotel. Wir fanden davon abgesehen aber besonders die Lage sehr idyllisch.
Auch der Vätternsee ist nicht weit entfernt: Vom Hunneberg nach Karlsborg am Vätternsee sind es ungefähr 140 km. An diesem See liegt auch der bekannte Tiveden Nationalpark: In schönem, überwiegend recht altem Wald kann man dort zwischen Felsen, Gesteinsbrocken und Grotten wandern gehen. Mehrere Routen durchziehen den vergleichsweise kleinen Nationalpark, auf denen man die Wildnis erkunden kann.
Und dann gibt es natürlich noch den Götakanal, der in dieser Gegend den Vänernsee mit dem Vätternsee verbindet. Theoretisch kann man den Kanal auch mit dem eigenen Boot bereisen, aber wer gerade keines zur Hand hat, kann eine Kreuzfahrt buchen oder mit dem Fahrrad am Kanal entlang radeln. Insgesamt ist der Götakanal 190 km lang und hat 58 Schleusen.
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