Tolle Alternative: Backofen fürs Wohnmobil


Alternative: Backofen fürs Wohnmobil

Wir fahren meistens mit unserem Wohnmobil in den Urlaub und möchten auch unterwegs backen können. Einen fest eingebauten Wohnmobil Backofen haben wir nicht, aber frisches Brot und sogar Pizza gibt es trotzdem. Und nein, wir haben nun keinen Omnia® mehr, sondern nutzen eine andere Alternative.

 

In diesem Beitrag möchte ich euch davon erzählen, wie wir in unserem Camper backen, was wir für einen Wohnmobil Backofen nutzen und Rezepte mit euch teilen.

Wohnmobil Backofen

Seit ein paar Monaten haben wir einen neuen Backofen in unserem Wohnmobil, den wir während unseres Frankreich Urlaubs ausgiebig testen konnten: Alle zwei bis drei Tage gab es frisches Vollkornbrot und dreimal haben wir sogar Pizza gebacken. Das hat super geklappt, wir sind total begeistert.

 

Vieles haben wir schon ausprobiert: Backen im Topf oder auch den Omnia®. Leider ist mir das Aluminium in letzterer Variante auf Dauer unsympathisch, und die Gerichte haben in der Mitte ein Loch. Und im Topf braucht ein Brot leider sehr, sehr lange, Pizza haben wir gar nicht erst probiert. Ein Ofen, der mit Strom betrieben wird, kam für uns nicht in Frage, unser Camper ist auf Gas ausgelegt.

 

Und so haben wir uns auf die Suche nach einer Alternative gemacht: Es sollte ein Ofen werden, der auf die Gasflamme gestellt und platzsparend aufbewahrt werden kann. Wir haben eine tolle Lösung gefunden, die ich euch in diesem Beitrag vorstellen möchte. Weiter unten im Beitrag findet ihr die Pizzarezepte und das Rezept fürs Vollkornbrot.

Warum überhaupt selber backen im Camper?

Warum wir uns überhaupt die Mühe machen, selber zu backen in unserem Camper? Das hat mehrere Gründe. Erstens stehen wir oft abseits, relativ weit von Supermärkten und Bäckereien entfernt, möchten aber trotzdem frisches Gebäck essen. Zweitens essen wir gern Vollkornprodukte, die es - gerade im Ausland - meistens nicht oder nur selten gibt. Und drittens ist es einfach günstiger, selbst zu kochen und zu backen.

 

Mit dem faltbaren Backofen fürs Wohnmobil von Winnerwell (unbezahlte Werbung durch Markennennung) ist das nun kein Problem mehr. Es gibt fast nichts befriedigerendes, als autark irgendwo auf der Welt im eigenen Camper selbst zu backen. Das Gefühl von Unabhängigkeit wird dadurch um ein Vielfaches verstärkt.

 

Aber auch wer nicht autark sein oder wildcampen möchte, wird sich über frisches Brot und Pizza sicherlich genauso freuen wie wir.

Backofen fürs Wohnmobil: Der faltbare von Winnerwell - eine tolle Alternative

Nach einigem Hin und Her und Herumprobieren haben wir uns schließlich den faltbaren Backofen von Winnerwell* für unser Wohnmobil gekauft. Nach einer ausgiebigen Testphase bin ich überzeugt von diesem Produkt und möchte euch meine Erfahrungen dazu mitteilen.

 

Der Backofen nennt sich offiziell "Tragbarer Lagerofen für Holzöfen" und ist faltbar. Eigentlich wurde er also für Holzöfen gebaut, ist aber mit jeder Flamme zu betreiben - wir stellen ihn auf unseren Gaskocher. Das Gehäuse ist aus Edelstahl, im Inneren gibt es ein Netz, das verhindert, dass Öl oder Krumen in die Flamme fallen und verbrennen. Außerdem werden zwei Roste mitgeliefert. Ein Blech haben wir nicht, standardmäßig gibt es keines dazu. Ich habe einfach den Boden einer Springform zweckentfremdet und als Blech für die Pizza verwendet, für Brot verwenden wir eine normale Kastenform.

 

Wenn wir ihn nicht benötigen, passt er zusammengefaltet in unsere Schränke. Bei Bedarf kann er in wenigen Schritten bequem aufgebaut werden, das ist wirklich einfach.

 

Das Thermometer zeigt die Temperatur im Ofen und durch das Fenster kann man zusehen, wie der Teig aufgeht und der Käse schmilzt.

Backen im Camper: Wohnmobil Backofen

Vor- und Nachteile

Kommen wir zu den Vor- und Nachteilen des Wohnmobil Backofens. Zunächst die Vorteile, die - wie ich finde - deutlich überwiegen:

  • Die Falttechnik ist einfach und unkompliziert, die Aufbewahrung dadurch entsprechend platzsparend.
  • Das Gehäuse ist aus Edelstahl, wer Backformen oder ein Blech verwendet, hat selbst im Griff, aus welchen Materialien diese sind. Wem das wichtig ist, der kann sicher sein, dass sein Essen nicht mit Aluminium in Kontakt kommt.
  • Sowohl Brot als auch Pizza haben super geklappt.

Und hier die Nachteile:

  • Als einzigen Nachteil habe ich empfunden, dass die Rosthöhe vorgegeben ist. Wer also Brot backen möchte, muss den unteren Rost verwenden, wodurch recht viel Unterhitze entsteht. Es ist besser, bei geringeren Temperaturen zu backen, da sonst unter Umständen der Boden verbrennt. Für Pizza haben wir auch den unteren Rost verwendet, was hier kein Problem war, da diese viel dünner ist.
Backen im Wohnmobil

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Backen im Wohnmobil: Rezepte

Hier nun ein kleiner Überblick, was wir mit diesem Ofen gebacken haben - einschließlich Rezepte.

 

Backen im Wohnmobil - Rezepte:

1. Vollkornbrot

Bisher gab es überwiegend Vollkornbrot. Hier die Zutaten:

  • 450 g Vollkornmehl
  • 7 g Salz
  • 360 ml Wasser
  • 1 Packung Trockenhefe

Wir rühren den Hefeteig meistens abends an und lassen ihn über Nacht gehen. Gebacken wird dann morgens.

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Wer schon öfter Trockenhefe verwendet hat, wird festgestellt haben, dass das total unkompliziert ist. Ich achte auf gar nichts: Ich mache keinen Teigansatz und ich schaue nicht zur Uhr, wie lange der Teig schon geht. Ich rühre einfach alle Zutaten in einer Schüssel zusammen und warte mindestens 6 Stunden. Gerade bei Vollkornmehl ist es wichtig, dass der Teig genügend Flüssigkeit hat: Das Mehl muss quellen können. Auch Zeit ist wichtig, nicht nur bei Vollkorn, sondern ganz allgemein für Hefeteig. Es wird mittlerweile vermutet, dass Hefeteig bzw. das Brot besser verträglich ist, wenn der Teig länger gehen darf. Bei uns geht der Hefeteig fast immer über Nacht, also mindestens 8, eher sogar 10 Stunden.

 

Wir verwenden zum Backen eine Emaille Kastenform, die wir einfetten und mit ein bisschen Mehl bestäuben. Der Hefeteig für dieses Brot ist recht feucht, geknetet wird er nicht. Ich gebe ihn einfach so in die Form zum Backen.

 

Den Wohnmobil Backofen heize ich vor, damit auch ein bisschen Oberhitze vorhanden ist. Gebacken wird bei maximal 130° Grad, da der Boden sonst unter Umständen verbrennt, bis sich der Teig etwas von der Form löst und das Brot eine leichte Kruste hat. Das sollte ca. 40 - 50 Minuten dauern, je nach Hitze und gewünschter Kruste.

 

2. Pizza-Rezept

Die Zutaten für den Teig sind die gleichen, wie für das Brot. Ja, wir backen Vollkornpizza. Zusätzlich benötigst du etwas Mehl zum Auswalzen. Das ergibt ca. 4 Pizzas, je nach Dicke des Bodens.

 

Für die Soße:

  • 3 EL Tomatenmark
  • 1 EL Öl
  • Zucker und Salz nach Geschmack
  • eventuell Kräuter der Provence

Für den Belag zum Beispiel:

  • Salami und Käse (wir haben Scheibenkäse genommen) oder
  • Schinken, Sardellen, Pilze, Käse oder
  • Rohschinken, Pilze und Käse

Wie gesagt, habe ich kein Blech für unseren Backofen im Wohnmobil. Ich nehme den Boden einer Emaille Springform mit einem Durchmesser von 24,5 cm (Die Backform hat eigentlich 26 cm Durchmesser laut Hersteller, wenn ich den Boden messe, komme ich aber auf 24,5 cm.). Darauf lege ich Backpapier, das ich rund zugeschnitten habe. Dieses Backpapier haben wir übrigens mehrfach wiederverwendet.

 

Den Teig wie für das Brot mindestens 6 Stunden gehen lassen. Damit der Teig gut ausgewalzt werden kann, bestäube ich das Backpapier, lege Teig für eine Pizza darauf und bestäube den Teig ebenfalls mit etwas Mehl.

 

Alles auswalzen, dann mit Soße bestreichen und mit den gewünschten Zutaten belegen.

 

Den Ofen vorheizen. Bei ca. 130° Grad backen, bis der Käse zerlaufen und leicht gebräunt ist.

Sieht das nicht absolut lecker aus? Uns hat es jedenfalls geschmeckt. Es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass es bei uns auf Reisen frisches Brot und lecker Pizza gibt.

 

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Was es sonst noch zu bedenken gibt

Backen im Wohnmobil ist kein einfaches Unterfangen, es bringt einige Schwierigkeiten mit sich. Da gibt es zum einen das Problem mit der Größe: Ist überhaupt Platz für einen Backofen im Wohnmobil? Praktisch ist es da, wenn sich der Ofen falten lässt, damit er in kleiner Form irgendwo im Schrank verstaut werden kann.

 

Aber nicht nur die Größe des Ofens, sondern auch der Platzbedarf beim Backen ist eine Schwierigkeit: Irgendwo muss der Teig hergestellt und geknetet werden (wenn man knetet...), während der Gehzeit muss die Schüssel sicher verstaut werden können. Beim ausrollen des Teigs - zum Beispiel bei Pizza - wird ebenfalls viel Platz benötigt, zumindest wenn man mehr als eine Pizza machen möchte. Ist überhaupt genügend Fläche vorhanden, auf der Teig ausgewalzt werden kann? Bei uns war kochen immer schon wichtig, auch im Wohnmobil, daher haben wir verhältnismäßig viel Arbeitsfläche.

 

Auch den Energiebedarf sollte man nicht außer Acht lassen: Benötigt der Ofen Strom, müssen eventuell die Batteriekapazitäten ausgebaut werden. Auch bei der Größe der Gasflasche muss gegebenenfalls aufgerüstet werden, wenn man den Ofen häufig in Betrieb hat. Allerdings finde ich, dass es im Falle eines Gasofens beim Verbrauch keinen so großen Unterschied macht, da wir sowieso mit Gas kochen. Es entsteht also fast kein Zusatzverbrauch.

 

Hinterher muss dann natürlich wieder alles geputzt und aufgeräumt werden - was bei teigigen Schüsseln schwieriger ist und mehr Wasser verbraucht, als bei fettigen Pfannen oder nassen Töpfen.

 

Bei guter und überlegter Planung ist das aber alles kein wirkliches Problem, es gibt zahlreiche Lösungen. Zum Beispiel den oben vorgestellten faltbaren Backofen für Gasflammen. Wer genügend Platz hat, kann natürlich auch einen festen Backofen einbauen. Und wer so gar keinen Platz übrig hat, der kann sich ein Gerät für draußen kaufen, die mit Holz oder Kohle betrieben werden können.

 

Egal, wie lange man unterwegs ist, ob man nur ein paar Wochen Urlaub macht oder langfristig im Camper wohnt, die Möglichkeit, unterwegs im eigenen Heim backen zu können, ist ein unschlagbarer Vorteil an Unabhängigkeit. Gerade wir Deutschen mögen unser frisches Brot zum Frühstück - was es im Ausland aber oft nicht in der gewohnten Qualität gibt. Aber auch für Pizza, Auflauf oder Kuchen ist es überaus praktisch, wenn man spontan selbst backen kann. Ich möchte unseren Ofen in Zukunft jedenfalls nicht mehr missen.

Alternative zum Omnia: Backofen fürs Wohnmobil. Backen im Camper.