Fès in Marokko: Sehenswürdigkeiten in der Königsstadt mit Insidertipps


Fès, Marokko

Fès ist eine Stadt im Norden Marokkos. Die Altstadt ist riesig und sie ist zudem die älteste der vier Königsstädte.

 

In diesem Artikel möchte ich euch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Königsstadt Fès vorstellen und euch viele Insidertipps geben, wie ihr die Stadt am besten erleben könnt, damit ihr hier einen schönen Marokko Urlaub verbringen könnt.

Fès | Marokko: Sehenswürdigkeiten in der Medina (Altstadt)

Fès ist die älteste Königsstadt in Marokko und hat die weltweit größte mittelalterliche Medina. Die Stadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, ist eine der faszinierendsten und exotischsten des Landes. Es ist einfach, sich im Labyrinth der Altstadt zu verlaufen, besonders, wenn man vom Treiben in den Gassen und Geschäften abgelenkt ist. Aber keine Bange, man findet immer wieder heraus. Im Zweifel hilft ein Blick nach oben: Dort sind in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Wegweiser angebracht.

 

Sich hier ins Getümmel zu stürzen lohnt sich auf jeden Fall: Es gibt eine alte Koranschule, die man besichtigen kann, quirlige Souks, mächtige Stadttore und gemütliche Plätze. In der ganzen Altstadt verteilt werden regionale Gerichte und natürlich der berühmte Minztee angeboten.

 

Wenn du nach einem guten Reiseführer suchst, schau dir diesen an: Reiseführer Marokko*.

Übersicht über die Medina

Ein absolutes Muss für jeden Urlaub in Fès in Marokko ist die Medina, was Altstadt heißt. Hier ein grober Überlick über den Aufbau:

 

Grundsätzlich gibt es zwei etwas größere Straßen, die vom blauen Tor aus durch die Medina führen und sich tiefer in der Medina wieder treffen - die Rue Talaa Sghira und die Rue Talaa Kebira. Von diesen beiden Straßen gehen unzählige kleinere und größere Gassen ab und man verliert schnell den Überblick.

 

Das ist aber nicht weiter schlimm. Zum einen helfen die Einheimischen gerne, wenn man die Orientierung verloren hat (lasst euch nicht führen, sondern fragt nur, in welche Richtung ihr gehen müsst). Zum anderen gibt es immer wieder Schilder - nach oben schauen - die einem sagen, in welcher Richtung die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen.

 

Zum Einstieg kann man die Rue Talaa Kebira hinunter in die Medina gehen, über den Place Seffarine zum Place R'cif. Rückwärts erst wieder zum Place Seffarine und dann auf der Rue Talaa Sghira den Schildern zum Bab Boujloud folgen.

Fès, Marokko: Medina

La Porte Bleue - Bab Boujloud

Fès, Marokko: Bab Boujloud

Der bekannteste Zugang zur Medina von Fès in Marokko ist das Bab Boujloud oder auch "La porte bleue" (das blaue Tor) genannt. Von hier aus geht es in das Gewirr von Straßen und Gassen, mit zahlreichen Geschäften, Cafés und Restaurants.

 

Aber das Tor ist auch ein beliebter Treffpunkt, da es von Touristen leicht gefunden wird.

Was uns hier besonders gefallen hat

Medersa Bou Inania

Eine alte Koranschule mit unglaublichen Verzierungen. Eintritt: 20 Dirham / Person (Dez. 2018)

Fès: Medersa Bou Inania

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Der Henna Souk

Fès, Henna Souk

Dieser besonders schöne Souk ist einer der altesten der Stadt. Zwischen allerlei Waren, die hier zum Kauf angeboten werden, stehen zwei riesige Bäume, die dem schönen Platz eine ganz besondere Atmosühäre verleihen.

Place Nejjarine mit Brunnen

Fes, Marokko: Place Nejjarine

Insidertipp: Renovierte Fondouks

Ab und zu öffnen sich Innenhöfe, die sich als renovierte Fondouks entpuppen. Fès ist insgesamt gesehen eine arme Stadt, viele Häuser sind verfallen oder stürzen sogar ein. Nach und nach werden nun einige dieser Häuser renoviert, darunter auch ehemalige Fondouks, die mit neuen Geschäften wieder zum Leben erwachen sollen.

Fes, Medina

Gerbereien

Auch in dieser Stadt gibt es Gerbereien, Bilder davon kennt wahrscheinlich jeder. Ich kann die Faszination damit nicht so ganz nachvollziehen: Unter schlechten Bedingungen und in großem Gestank müssen die Arbeiter Leder färben. Wer möchte, kann sich die Gerbereien ansehen, allerdings sollte man auch hier vorsichtig sein, mit wem man mitgeht und sich führen lässt. Natürlich wird auch hier ein Entgelt dafür verlangt.

Sehenswürdigkeiten außerhalb der Medina in der Neustadt

Auch außerhalb der Medina von Fès gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten: Auch im neueren Stadtteil gibt es eine interessante Einkaufsstraße, eine tolle Parkanlage und vieles mehr. Etwas Außerhaltbder Stadtmauern, auf einem Hügel gelegen, kann man von Ruinen umgeben einen schönen Blick über die Stadt genießen und den Sonnenuntergang bestaunen.

Insidertipp: Der Park Inane Sbil

Marokko, Fès: Park Inane Sbil

Dieser Park ist wunderschön, üppig grün und sehr gepflegt, mit mehreren Brunnen und sogar einem See. Der Park liegt am westlichen Ende des Place Boujloud. Einheimische treffen sich hier gerne zum abendlichen oder spätnachmittäglichen Plausch: Man flaniert, redet, sitzt, beobachtet.

Das katholische und jüdische Viertel

Wenn man den Garten verlässt und sich Richtung Westen wendet, kommt man in das sogenannte katholische Viertel und südwestlich davon in das jüdische Viertel.

 

Wir fanden diese Stadtteile wirklich sehr interessant. Leider wird nur wenig renoviert, auch hier verfallen viele Gebäude. In jüngerer Zeit entwickelt sich allerdings ein Bewusstsein für Recycling und es werden anfängliche Versuche unternommen, diese beiden Stadtteile etwas attraktiver zu machen.

 

So werden zum Beispiel in alten Autoreifen oder Plastikeimern Blumen, Sträucher und kleine Bäume gepflanzt und die Häuser bemalt.

Fès in Marokko
Fès, Marokko: Neustadt

An Fenstern und Türen sieht man überall Verzierungen, die einem aber nur auffallen, wenn man genau hinschaut oder - wie in unserem Fall - von einem Einheimischen darauf aufmerksam gemacht wird.

 

Unser Eindruck insgesamt: Man hat sich hier einmal viel Mühe gegeben und Wert auf ein bestimmtes Design gelegt, über die Jahrhunderte verfiel die Schönheit aber.

 

Im jüdischen Viertel findet man die typischen Balkone und auch hier Überreste vergangener Schönheit.

Jüdisches Viertel in Fès, Marokko

Der neue Souk: Grande Rue de Fès El Jdid

Auch in der neueren Stadt gibt es einen Souk und zwar in der Grande Rue de Fès El Jdid.

Souk in Fès, Marokko

Wenn man möchte kann man noch zum Königspalast, allerdings darf man sich nur die Tür anschauen.

Aussichtspunkt bei den Meriniden Gräbern

Nördlich der Medina, außerhalb der Stadtmauern von Fès in Marokko, befinden sich die Meriniden Gräber. Die Gräber selber sind nur noch Ruinen, mir haben sie aber trotzdem gefallen. Vor allem hat man von hier aus aber einen wunderbaren Blick über Fès und Umgebung.

Meriniden Gräber, Fes
Meriniden Gräber Fes, Marokko

Auf dem Bild oben sieht man auf der linken Seite die Meriniden Gräber.

 

Die Gräber sind ca. 2 km vom blauen Tor entfernt, man kann also problemlos hinlaufen. Eine Taxifahrt kostet ca. 5 Dirham mit Taxameter (2018).

 

Die Aussicht ist kurz vor Sonnenuntergang am schönsten. Auch Einheimische versammeln sich hier gerne.

Was man sonst noch wissen muss

Hier noch ein paar Informationen zum Schluss.

 

Ist Urlaub in Fès für Jedermann? Nein, ich finde nicht. So sehr uns die Stadt fasziniert hat, finde ich sie ist bei weitem nicht so gepflegt wie Marrakesch. Fès ist vielerorts dreckig. Es ist arm. Es kann ziemlich derb sein. Mein Fazit: Man kann hier viel erleben und viele schöne Ecken entdecken, aber sie Stadt ist nicht für Jedermann.

Fès

Vom Flughafen in die Stadt kommt man am besten mit dem Taxi. Einmal haben wir versucht, mit dem Bus in die Innenstadt zu fahren, allerdings haben wir nach einer Stunde Wartezeit aufgegeben...

 

Innerhalb der Stadtgrenzen fahren die kleinen Petit Taxis, wer weiter fahren möchte, muss ein Grand Taxi nehmen. Auch einen Bahnhof gibt es hier, man kann also zum Beispiel von Mèknes aus mit dem Zug anreisen.

 

Auf meiner Seite gibt's noch weitere Tipps und Informationen zum Land: Zum Beispiel Tipps für Marrakesch, einen Rundgang durch die Neustadt von Marrakesch und Informationen für Essaouira.

Marokko Urlaub: Fès. Sehenswürdigkeiten in der Königsstadt.